Hilft Meditation bei Ängsten?

 
Meditation bei Ängsten
 
 

Kurz gesagt: Ja 😀– aber nicht immer und nicht bei jeder Form von Angst. 

Vielleicht hast du selbst schon erlebt, dass dich Meditation beruhigen kann. Oder du warst enttäuscht, weil sie in akuten Momenten keine sofortige Erleichterung brachte. 

Wie so oft lohnt sich ein differenzierter Blick: 

In diesem Artikel schauen wir uns an, was Meditation bei Ängsten bewirken kann, wie sie bei Angst wirkt – und in welchen Fällen ihre Wirkung eher begrenzt ist. Dabei geht es mir um eine ehrliche, differenzierte Einschätzung: Was ist möglich? Und was vielleicht auch nicht?


Meine Erläuterungen basieren dabei alle auf:

  • meinen eigenen Erfahrungen als achtsamkeits praktizierende Person mit generalisierter Angststörung und Panikstörung,

  • meinem Know-How als ausgebildete Achtsamkeitstrainerin und 

  • dem aktuellen Stand der einschlägigen Fachliteratur.



Wichtig: Ich spreche hier ausschließlich über klassische Achtsamkeitsmeditation (z. B. Bodyscan, achtsames Yoga, Atemmeditation etc.) – nicht über andere Meditationsformen.

 
 

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Wie wirkt Meditation bei Ängsten?

Fangen wir erst mal bei den grundsätzlich positiven Wirkungen an, die Meditation bei Ängsten haben kann. Wir werden uns das Ganze im weiteren Verlauf dann noch differenzierter anschauen.

Meditation wird ja oft als reine Entspannungstechnik angesehen, doch ihre wahre Stärke liegt in ihrer Fähigkeit, unsere Denk- und Reaktionsmuster zu verändern. Und das wirkt sich natürlich auch auf den Umgang mit Ängsten aus. 

Studien zeigen, dass regelmäßige Meditationspraxis die Aktivität der Amygdala – des Bereichs des Gehirns, der für die Verarbeitung von Angst verantwortlich ist – verringern und den präfrontalen Kortex, der für Emotionsregulation und rationales Denken zuständig ist, stärken kann. 

Diese Veränderungen können dazu beitragen, automatische Angstmuster zu durchbrechen und mit stressauslösenden Gedanken auf eine bewusstere und kontrollierte Weise umzugehen.

Positive Wirkungen, die Meditation bei Ängsten haben kann:

  • Fördert eine neutrale Haltung gegenüber Gedanken, wodurch die Intensität der Angst gemildert wird.

  • Hilft Gedanken als vorübergehende mentale Ereignisse zu betrachten und nicht als absolute Wahrheiten.

  • Verhindert, dass sich die Angst durch Widerstand oder Vermeidung verstärkt.

  • Hilft Ängste zu akzeptieren und ihnen mit einer weniger automatisierten Haltung zu begegnen.

  • Stärkt die Fähigkeit, körperliche Anspannungen frühzeitig zu bemerken und bewusst zu entspannen.

  • Reduziert körperliche Symptome von Angst durch Beruhigung des Nervensystems.

  • Ermöglicht eine ganzheitliche Wahrnehmung und ein besseres Verständnis für die eigenen, automatisierten Denk- und Verhaltensmuster, die Angst erzeugen und aufrechterhalten.

  • Man wird sich der eigenen Angstreaktion bewusster und kann selbst entscheiden, wie man damit umgeht.


Wichtig hier:

Meditation wirkt nur, wenn sie langfristig und regelmäßig praktiziert wird.

Sie ist keinesfalls ein SOS-Tool, in Sinne von “Ich meditiere mal kurz 5 Minuten, dann geht die Angst weg”. Und auch 1 Mal pro Woche eine Stunde zu meditieren, wird nicht zu großartigen Veränderungen führen.

Wenn du dich jetzt fragst: Was heißt denn langfristig und regelmäßig?

Leider gibt es dazu (noch) keine eindeutige Studienlage – und auch die Praxis zeigt: Es kommt auf mehrere Faktoren an.

Erfahrungswerte aus meiner eigenen Trainertätigkeit und etablierten Programmen wie MBSR und Living Mindfulness zeigen:

  • Nach etwa 8 Wochen regelmäßiger Praxis sind erste Veränderungen spürbar.

  • Regelmäßig bedeutet meist: an mindestens 6 Tagen pro Woche formell zu meditieren – ob im Sitzen, Liegen oder in Bewegung.

  • Einige Studien sehen bereits bei 10 Minuten täglich erste Effekte. Für tiefere Veränderungen – vor allem bei starken Ängsten – kann eine längere Praxis von 20–30 Minuten sinnvoll sein. Wichtiger als die genaue Dauer ist jedoch die Regelmäßigkeit.

Normale Angst, belastende Angst und Angststörung: Wo liegt der Unterschied?

Wenn wir die Wirkung von Meditation bei Ängsten einschätzen wollen, dann ist es wichtig zu unterscheiden: Von welchem Grad der Angst sprechen wir?

  1. Ist es eine “normale” Angst, also eine vorübergehende Angstreaktion, die sich auf reale oder stressige Situationen bezieht, und mit der Situation endet?

  2. Ist es eine Angst, die mich im Alltag stark belastet, also länger andauert und auch auftaucht, wenn kein klarer Auslöser zu erkennen ist bzw. zu ersten Schwierigkeiten im Alltag führt?

  3. Ist es eine Angststörung, die übermäßig stark, unverhältnismäßig zur tatsächlichen Bedrohung und lähmend ist, so dass sie mich im Alltag stark einschränkt?

1. Normale Ängste sind meist kurzzeitig und angemessen – z.B. vor einer Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch. Sie zeigen sich als Anspannung oder Nervosität und helfen sogar, dich zu fokussieren.
Meditation bei normalen Ängsten macht eigentlich recht wenig Sinn, da sie keine starke Akutwirkung hat. Eine kurze Atempause kann zwar helfen, sich zu zentrieren – aber die natürliche Angstreaktion muss gar nicht „wegmeditiert“ werden, weil sie in solchen Situationen völlig normal ist.

2. Anders ist es bei belastenden Ängsten, die zwar noch keine Angststörung darstellen, aber sich dennoch negativ auf dein Leben auswirken. 

Belastende Ängste sind stärker als normale Alltagsängste und wirken sich spürbar auf dein Leben aus – etwa durch Schlafprobleme, Gedankenkreisen oder ständige Anspannung. Sie können konkret (z. B. Flugangst) oder diffus sein und oft ohne klaren Auslöser auftreten. 

Wenn erste Vermeidungstendenzen dazukommen, wird der Alltag anstrengender und freudloser. Meditation kann hier eine wertvolle Ressource zur Selbsthilfe sein – bevor sich eine behandlungsbedürftige Angststörung entwickelt.

3. Bei Angststörungen schauen wir uns mal an, was die offiziellen Diagnosekriterien hier sagen: 

Eine Angststörung liegt vor, wenn:

✔ Die Angst übermäßig und unangemessen ist.

✔ Sie länger als 6 Monate besteht (bei spezifischen Phobien kann die Dauer kürzer sein).

✔ Sie zu Vermeidungsverhalten und deutlicher Beeinträchtigung im Alltag führt.

✔ Sie mit körperlichen Symptomen einhergeht, die nicht durch eine andere Erkrankung erklärbar sind.

Artikeltipp: Angst überwinden ohne Therapie – geht das?

Bei Angststörungen wird dann auch ganz genau angeschaut, welche Angst es ist. Hier eine kurze Übersicht der am weitesten verbreiteten Angststörungen:

  • Generalisierte Angststörung (GAS)
    Andauernde, übermäßige Sorgen und Ängste wegen alltäglicher Dinge (z.B. Arbeit, Gesundheit, Finanzen). Begleitsymptome können Ruhelosigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, Muskelverspannungen, Schlafstörungen und Derealisation sein.

  • Agoraphobie
    Angst vor Orten oder Situationen, aus denen eine Flucht schwierig sein könnte (z. B. Menschenmengen, öffentliche Verkehrsmittel, weite Plätze). Oft verbunden mit Panikattacken und Vermeidungsverhalten.

  • Soziale Phobie
    Ausgeprägte Angst vor negativer Bewertung oder Blamage durch andere Menschen in sozialen Situationen (z. B. Vorträge, Smalltalk, Essen in der Öffentlichkeit). Führt oft zu Vermeidungsverhalten und starkem Leiden.

  • Spezifische Phobien
    Extreme Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen (z. B. Tieren, Höhen, Flugreisen). Die Angst ist unverhältnismäßig stark im Vergleich zur tatsächlichen Gefahr.

  • Panikstörung
    Wiederholte, unerwartete Panikattacken mit intensiven körperlichen und psychischen Symptomen, wie z.B. Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Zittern, Todesangst, Gefühl der Unwirklichkeit. Oft verbunden mit Angst vor der nächsten Attacke oder Vermeidungsverhalten.

Bei allen Angststörungen gilt für die Meditation: Sie kann eine sehr gute Unterstützung sein – aber sie ist kein Ersatz für eine Therapie. Ich selbst lebe mit einer generalisierten Angststörung und merke, wie Achtsamkeit mir hilft, mit meinen Ängsten anders umzugehen.

Aber manchmal braucht es einfach mehr als Meditation. Wenn du merkst, dass deine Ängste dich stark im Alltag einschränken, solltest du nicht alleine auf Meditation setzen, sondern dir therapeutische Unterstützung holen.


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Bei welchen Ängsten kann Meditation helfen und bei welchen nicht?

Bevor ich nun darauf eingehe, wie Meditation bei verschiedenen Ängsten wirkt, noch mal der kleine Hinweis:

Die folgenden Informationen basieren nicht auf gesicherten wissenschaftlichen Studien, sondern auf meiner persönlichen Einschätzung und meinen eigenen Erfahrungen als ausgebildete Achtsamkeitstrainerin.

Ich hoffe, dass es hierzu in Zukunft mehr Studien geben wird - bis dahin betreibe ich meine eigene Forschung mit meinen KlientInnen. 🙂

🟢 Generalisierte Angst / Intensive Sorgen

Meditation hilft bei generalisierter Angst, den ständigen Strom an Sorgen und Grübeleien zu unterbrechen und fördert eine distanzierte Haltung gegenüber Gedanken. Mit derZeit lernt man: "Ich bin nicht meine Gedanken."

Das kann enorm entlasten – vor allem, wenn man sich sonst ständig in Katastrophenszenarien und “Was wäre, wenn…”-Gedanken verliert. Durch Achtsamkeit lernst du, in den Moment zu kommen, statt in Gedanken zu verlieren. 

Gleichzeitig beruhigt die Praxis das Nervensystem und lindert langfristig die körperliche Anspannung, die bei generalisierter Angststörung oft wie ein Grundrauschen mitläuft.

Wichtig: Das passiert nicht über Nacht. Aber regelmäßig geübt, kann sie helfen, aus dem Grübelmodus auszusteigen und mehr innere Ruhe zu finden.


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🟢  Soziale Ängste

Durch Meditation kann man lernen, freundlicher mit sich selbst umzugehen und den inneren Kritiker zu zügeln – was super hilfreich ist, wenn man ständig Angst hat, bewertet oder abgelehnt zu werden.

Achtsamkeit hilft außerdem, die eigenen Gedanken nicht gleich für bare Münze zu nehmen und ruhiger zu bleiben, auch wenn mal wieder eine innere Stimme komm die sagt “Oh Gott, was denken die bloß über mich?”

Vor allem Meditation, die das Selbstmitgefühl stärken, machen es leichter, mit Unsicherheit und Nervosität in sozialen Situationen umzugehen.

🟠  Panikstörung/-attacken

Meditation kann bei Panikstörung langfristig unterstützend wirken, da sie hilft, das allgemeine Anspannungsniveau zu senken – und genau diese chronische Anspannung ist bei vielen Menschen mit Panikstörung ein zentraler Faktor. Eine regelmäßige Praxis kann zur Verbesserung der Emotionsregulation beitragen und helfen, körperliche und gedankliche Vorboten einer Attacke früher zu erkennen und gegenzusteuern. 

Wichtig ist jedoch:

🛑 Als Akutmaßnahme in einer Panikattacke ist Meditation nicht geeignet! Besonders das bewusste Wahrnehmen von körperlichen Empfindungen können die Symptome sogar verstärken, da sie die Aufmerksamkeit genau auf die Empfindungen lenken, die Angst auslösen.

🟠  Spezifische Ängste (z. B. Höhenangst, Spinnenphobie)

Spezifischen Phobien werden oft dadurch aufrechterhalten, dass angstauslösende Situationen um jeden Preis  vermieden werden. Meditation ersetzt hier keine Konfrontation – wie z.B. bei einer Expositionstherapie.

Was sie aber kann: Sie hilft, besser mit den körperlichen Angstsymptomen klarzukommen. Wer zum Beispiel merkt „Mein Herz rast“ oder „Ich fange an zu schwitzen“, kann durch Achtsamkeit lernen, diese unangenehmen Empfindungen nicht sofort wegzudrücken.

So entsteht mehr innere Stabilität – und das kann im nächsten Schritt helfen, sich der Situation eher mal auszusetzen. Meditation wirkt also nicht direkt auf die Phobie selbst, aber sie kann helfen, die innere Haltung gegenüber den Symptomen zu verändern.

🟠  Agoraphobie

Meditation kann bei Agoraphobie hilfreich sein, um die körperlichen Symptome wie Herzrasen, Schweißausbrüchen und Zittern zu lindern. Außerdem hilft sie zu lernen, Gedanken und Ängste zu beobachten, ohne sofort darauf zu reagieren. Das kann eine gute Distanz zu den aufkommenden Ängsten schaffen und den Teufelskreis von Angst und Vermeidung unterbrechen. 

Sie kann jedoch nicht die alleinige Lösung sein, vor allem nicht bei schwereren Formen der Agoraphobie. Eine Kombination aus Meditation und therapeutischer Behandlung (wie kognitive Verhaltenstherapie) ist oft am effektivsten, um langfristige Fortschritte zu erzielen.

Und gerade bei Menschen mit Agoraphobie kann es auch eine Herausforderung sein, regelmäßig zu meditieren, weil das Verlassen der sicheren Umgebung oft mit Ängsten verbunden ist.


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Welche Meditationsformen helfen bei Angst?

Wir schauen uns jetzt noch die gängigen Meditationsarten der Achtsamkeitsmeditation an und wie sich diese auf das Angsterleben auswirken können. Ich unterteile dabei grob in folgende Kategorien:

Körperbezogene Meditationen (z.B. Bodyscan, achtsames Yoga)

Bei Menschen mit Ängsten verändert sich oft das Verhältnis zum eigenen Körper. Die Aufmerksamkeit richtet sich dann ganz stark auf bestimmte Körperempfindungen, die meist zu Besorgnis führen, wie z.B. Herzklopfen, Schwitzen, Kopfschmerzen. Viele befürchten dann, ohnmächtig zu werden oder zu sterben.

Dieses ständige, ängstliche Hineinhorchen in den Körper ist oft mit vielen beunruhigenden Gedanken verbunden. Der Körper fühlt sich dadurch nicht mehr wie ein sicherer Ort an.

Körperbezogene Meditationen können eine große Entlastung sein, um den Körper wohlwollender, freundlicher und akzeptierender wahrzunehmen – ohne gleich zu bewerten. Dann lösen vermeintlich unangenehme Körperempfindungen nicht mehr automatisch Angst aus.

Meditationen, die den Körper einbeziehen, können außerdem bewusst machen “Ah, es gibt auch andere Körperempfindungen, die nicht bedrohlich sind. Ich bin nicht nur mein Herzrasen.” Das bewusste Wahrnehmen von sicheren oder neutralen Körperempfindungen kann Ängste reduzieren und den Fokus auf “das Gesunde” verlagern.

Fokussierte Meditationen (z.B. Atemmeditation)

Die Atemmeditation hilft, sich in der Gegenwart zu verankern, den Geist zu beruhigen und ein Gefühl von Vertrauen zu entwickeln – in den eigenen Körper, in innere Prozesse und ins Leben allgemein. Das hilft bei Ängsten.

Aber gerade bei Menschen mit Ängsten kann der Fokus auf den Atem anfangs beunruhigend wirken. Besonders wenn du schon mal Panikattacken hattest, kann es sein, dass der Atem ein sehr herausforderndes Meditationsobjekt ist. Vielleicht fühlt es sich an, als würdest du zu flach atmen oder „nicht genug Luft bekommen“. Solche Empfindungen können Ängste aktivieren. 

Hier hilft es, die Aufmerksamkeit auf ein anderes Meditationsobjekt zu lenken, das sich sicherer anfühlt. Der Atem darf da sein – aber er muss nicht im Mittelpunkt stehen, wenn das für dich (noch) nicht stimmig ist. Am besten ist es, wenn dich hier ein erfahrener Achtsamkeitslehrer begleitet.

Offenes Gewahrsein

Beim offenen Gewahrsein geht es nicht darum die Aufmerksamkeit auf einem Fokusobjekt ruhen zu lassen, sondern allen Erfahrungen von Moment zu Moment Aufmerksamkeit zu schenken. Also den Geist weit werden zu lassen.

Dadurch lernt der angstvolle Geist das Geschehenlassen und Seinlassen. Und sich dem ständigen Wandel anzuvertrauen, ohne sich darin zu verlieren.

Für Menschen mit Ängsten kann daraus eine innere Kraft entstehen, weil Angsterfahrungen oft mit einer Einengung des Erlebens aka. Tunnelblick einhergehen. Bei Ängsten ist die Aufmerksamkeit nämlich meistens nicht weit, sondern eng, sorgenvoll und voll fokussiert auf das Negative.

Und doch ist dieses Erweitern des Fokus für viele am Anfang erst mal unvertraut und mitunter auch herausfordernd, weshalb es erst praktiziert werden sollte, wenn schon längere - positive - Meditationserfahrung vorhanden ist. 

Worauf du beim Meditieren mit Angststörungen achten solltest

Sei konsequent, aber überfordere dich nicht:

Meditation ist kein Quick-Fix. Sondern ist eine langfristige Praxis, die nicht sofort ihre volle Wirkung entfaltet. Wichtig ist, dass du nicht nur ein paar Mal meditierst und dann enttäuscht aufgibst, wenn du keine sofortigen Ergebnisse siehst.

Die Veränderung kommt mit der Zeit, also sei konsequent. Du wirst langfristig nur dann wirklich davon profitieren, wenn du regelmäßig übst – auch wenn es am Anfang schwerfällt. Das ist normal!

Wähle die richtige Unterstützung:

Wenn du merkst, dass dir Meditation guttut, kann es sehr hilfreich sein, dir professionelle Begleitung zu holen. Denn es geht nicht nur darum, still zu sitzen – sondern darum, die Erfahrungen richtig einzuordnen und achtsame Denk- und Verhaltensmuster bewusst aufzubauen.
Eine ausgebildete Achtsamkeitstrainerin oder Therapeutin kann dich dabei unterstützen, Meditation nicht nur als Entspannungstechnik zu sehen, sondern als Werkzeug für einen neuen Umgang mit Angst und Stress. Gerade bei Ängsten kann eine fundierte Anleitung dir Halt und Sicherheit geben.

Setze nicht nur auf Apps:

Meditations-Apps können ein guter Einstieg sein – vor allem, wenn du mal reinschnuppern willst. Sie geben dir eine erste Idee davon, wie Meditation funktioniert. 

Aber: Meditation ist mehr als eine Technik – sie verändert etwas in uns, wenn wir tiefer gehen. Und genau da kommen Apps an ihre Grenzen. Sie können nicht auf deine Fragen eingehen, keine Unsicherheiten auffangen und dich nicht durch schwierige Phasen begleiten.

Wenn du spürst, dass du tiefer einsteigen willst oder dir manchmal unsicher bist, wie du mit bestimmten Erfahrungen umgehen sollst, kann es unglaublich hilfreich sein, jemanden an deiner Seite zu haben. Jemanden, der dich sieht, mit dir reflektiert und dich ermutigt, weiterzugehen – auf eine Weise, die wirklich zu dir passt.

Sei dir der Grenzen bewusst:

Meditation kann viel bewirken – aber sie ist kein Wundermittel. Sie sollte Teil eines umfassenden Selbsthilfe-Ansatzes sein, nicht deine einzige Strategie. Du kannst sie wunderbar in deine Therapie oder andere Strategien integrieren.

Besonders bei Ängsten oder einer Angststörung ist es wichtig, sich in einem sicheren Rahmen zu bewegen und sich psychotherapeutische Unterstützung zu holen, wenn der Leidensdruck größer wird.


Mein Angebot an dich:

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Wenn du Fragen dazu hast, dann melde dich jederzeit unter hallo@mellbaron.de



Über die Autorin:

Ich bin Mell Baron. Als Mindfulness & Mental Health Mentorin begleite ich dich dabei, achtsam mit Ängsten & mentalem Stress umgehen.

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