Wie die 35-Stunden-Woche gelingt - ohne Leistungseinbuße und mehr Stress.

 
 
 

Die Deutsche Bahn macht’s vor und die Arbeitswelt 😱 schreit auf. Die 35-Stunden-Woche in Unternehmen ist in aller Munde. Auf LinkedIn wird wild diskutiert, ob eine Verkürzung der Arbeitszeit eine gute oder eine schlechte Sache ist.

Während Arbeitnehmende sich freuen, dass es endlich soweit ist, stehen Arbeitgeber vor der Frage, wie das funktionieren soll, wenn eh schon zu wenig Personal da ist!?

Viele Unternehmensleiter und Personaler fragen sich berechtigterweise: Wie können wir das umsetzen? Bzw. wollen wir das überhaupt?

In diesem Beitrag beleuchte ich die unternehmerischen Herausforderungen einer verkürzten Arbeitswoche. Und zeige euch, wie eine achtsame Arbeitsweise helfen kann, den Wunsch nach weniger Arbeit zu realisieren - ohne dass eure schlimmsten Befürchtungen wahr werden.

 

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Die Bedeutung der 35-Stunden-Woche für Unternehmen

Klar ist: Durch den Fachkräftemangel wird es für Arbeitgeber schwieriger, Mitarbeitende von sich zu überzeugen. Gleichzeitig wird unsere Arbeitswelt komplexer, das Arbeitstempo schneller und unsere Gesundheit leidet immer stärker unter der Art, wie wir heute arbeiten.

Hinzu kommt eine junge Generation, die beobachtet hat, wie ihre Eltern sich kaputt gearbeitet haben und denen gesunde Arbeitsbedingungen wichtiger denn je sind. 

Es müssen Lösungen her. Die Reduzierung der Arbeitszeit kann ein Ansatz sein, der zu gesünderer Arbeit und besserer Work-Life-Balance führt. Ob 35-Stunden-Woche, 4-Tage-Woche oder irgendein anderes Arbeitszeitmodell, das von “der Norm” abweicht, sei mal dahingestellt.

Jedenfalls zeigen immer mehr Tests in Ländern, wie Großbritannien und Island, positive Resultate: 

  • bessere Work-Life-Balance

  • reduziertes Burn-out-Risiko

  • weniger krankheitsbedingte Ausfälle

  • gesteigerte Produktivität

Klar ist aber auch: Für Unternehmen, die die Arbeitszeit verringern wollen, hängt ein da ganzer 🐀Rattenschwanz an organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen dran.

Diese nehmen wir genauer unter die 🔍 Lupe und unterziehen sie einem Reality Check.

Reality Check: Was Unternehmen befürchten, was bei einer 35-Stunden-Woche passiert

Wie du vielleicht ahnst, bin ich eine Befürwortin von verkürzten Arbeitszeiten. Ich glaube, dass es - zumindest in den meisten Jobs - funktionieren kann. Ich selbst habe als Markenstrategin viele Jahre “nur” 4 Tage die Woche gearbeitet und gesehen, dass es hat wunderbar klappt. 

Wenn du meine ehemalige Chefin fragen würdest, habe ich dadurch weder weniger produktiv gearbeitet, noch hatte ich Schwierigkeiten in der Kundeninteraktion und es hat mich auch nicht mehr gestresst - im Gegenteil!

Natürlich bin ich ein “Einzelfall” und nicht repräsentativ, um meine Erfahrung auf ganze Unternehmen zu übertragen. Ich verstehe die Befürchtungen aus Unternehmersicht. 

Deswegen unterziehe ich die am weitesten verbreiteten Befürchtungen einem Reality Check:

🔍 1. Produktivitätsverlust durch weniger Arbeitsstunden

🔍 2. Steigender Stress und Burnout-Risiko

🔍 3. Schwierigkeiten in der Kundeninteraktion

Und diskutiere gleichzeitig auch Lösungsansätze - aus meiner eigenen Erfahrung und meiner Expertise als Wirtschaftspsychologin und Achtsamkeitstrainerin.

 

Befürchtung #1: Produktivitätsverlust durch weniger Arbeitsstunden

Die erste Frage, die sich stellt:  Wie kann in weniger Zeit die gleiche Leistung erbracht werden?

Als Unternehmen möchte man nicht an Produktivität einbüßen. Die Sorge, dass Mitarbeitende nicht genug Zeit haben, um alle Aufgaben zu erledigen und Deadlines einzuhalten, ist verständlich.

Nach dem Motto “viel hilft viel”, beruht diese Befürchtung allerdings auf der Annahme, dass weniger  Arbeitszeit gleich weniger Leistung bedeutet. Eine einfache Gleichung:

Arbeitszeit = Arbeitsleistung

Ich wage hier mal eine Gegenthese und erweitere die Gleichung:

Arbeitszeit × Effizienz × Zufriedenheit × Wohlbefinden = Arbeitsleistung

Ich bin keine Mathematikern - das soll nur eine plakative Darstellung sein.

Was ich verdeutlichen möchte: Die Arbeitsleistung hängt nicht allein von der Arbeitszeit ab, sondern auch von Effizienz, Zufriedenheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden. 

Weniger Arbeitsstunden bedeuten nicht zwangsläufig weniger Leistung.

Wenn die anderen Faktoren positiv beeinflusst werden, kann die Leistung trotz verkürzter Arbeitszeit aufrechterhalten oder sogar gesteigert werden. 🎯

Produktivität bzw. Leistungsfähigkeit könnt ihr also auch durch Effizienz in den Arbeitsabläufen, Zufriedenheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigern. Die Gute Botschaft ist: Erste Tests zeigen, dass sich eine verkürzte Arbeitszeit genau auf diese Parameter positiv auswirkt.

Hier ein paar Beispiele: 

  • Kürzere Arbeitszeiten steigern die Mitarbeiterzufriedenheit, weil sie mehr Zeit für persönliche Interessen haben. Zufriedene Mitarbeiter sind bekanntermaßen engagierter, motivierter und produktiver.

  • Mehr Freizeit ermöglicht es Arbeitnehmenden, sich besser zu erholen. Das führt zur Verringerung der Burnout-Gefahr und stressbedingten Krankheiten -  und damit zu weniger Ausfällen.

  • Studien belegen, dass die Produktivität ab der sechsten Arbeitsstunde deutlich abnimmt. Es ist unrealistisch, acht Stunden lang produktiv zu sein. Kürzere Arbeitszeiten fördern also die Produktivität, weil unser Gehirn weniger überlastet ist und wir konzentrierter sind.

  • Zudem neigen Mitarbeitende dazu, effektiver zu arbeiten, wenn sie wissen, dass sie weniger Zeit haben, um ihre Aufgaben zu erledigen.  Gleich mehr dazu…

Fun Fact: Im Jahr 2007 lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland übrigens schon bei 34,4 Stunden mit gleichzeitig einer der höchsten Arbeitsproduktivität im Vergleich mit anderen EU-Ländern. 

 
 

Fazit: Weniger Arbeitsstunden führen nicht automatisch zu geringerer Produktivität. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass die Produktivität steigt oder zumindest nicht sinkt. Wichtig ist, andere Einflussfaktoren für Arbeitsleitung, wie Effizienz, Zufriedenheit und Wohlbefinden, zu verbessern!

 

Befürchtung #2: Steigender Stress und Burnout-Risiko

Wie wir gerade gesehen haben, kann die Arbeitszeitreduktion dazu führen, dass Mitarbeitende effizienter arbeiten. Das bringt uns direkt zur nächsten Befürchtung: 

Steigt der Stress für die Belegschaft, wenn die Arbeitszeit verkürzt wird?

Diese Befürchtung basiert auf dem Gedanken, 🚤 schneller arbeiten zu müssen und weniger Pausen zu machen, um den gleichen Output in weniger Zeit zu erzielen. 

Dies könnte zu einem Anstieg des chronischen Stresses führen und langfristig die Gesundheit beeinträchtigen, was wiederum negativ auf die Produktivität wirkt.

Zugegeben: Das Risiko besteht. Allerdings nur dann, wenn man alles genauso weiterlaufen lässt wie bisher. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, müssen Arbeitsweise und Organisation angepasst werden, um effizienteres und zielgerichtetes Arbeiten zu ermöglichen.

Und auch hier gibt es einiges an “Einsparpotential” – ein paar Beispiele: 

  • weniger Störungen und Unterbrechungen

  • ständiger Erreichbarkeit verringern

  • weniger unnötige Meetings, Termine und Mails

  • Vermeidung von Bürokratie

  • mehr Vertrauen und Rückendeckung

  • klarere Kommunikation

  • stärkere Arbeitsteilung 

  • bessere technische Schnittstellen und Automatisierung

Diese Maßnahmen zielen nicht “nur” auf eine Steigerung der Effizienz ab, sondern auch auf eine Reduzierung der kognitiven Belastung, die häufig der Hauptgrund für Stress ist.

Artikeltipp: Diese Anzeichen für ein Burnout solltest du kennen.

 

Fazit: Bei gleicher Arbeitsweise kann der Stress steigen. Damit das Stresslevel durch verkürzte Arbeitszeit nicht steigt, sollten die Belastungsquellen in der Arbeitsorganisation verringert und so für kognitive Entlastung gesorgt werden.

Befürchtung #3: Schwierigkeiten in der Kundeninteraktion

Gerade im Dienstleistungs- und Beratungsbereich besteht eine berechtigte Befürchtung, dass verkürzte Arbeitszeit die Flexibilität beeinträchtigt und zu Koordinationsproblemen - gerade im Kundenkontakt - führen kann.

Eine festgelegte Arbeitszeit von z.B. 35 Stunden kann es schwieriger machen, auf unvorhergesehene oder veränderte Projektanforderungen zu reagieren. Wenn der Kunde sich z.B. um 17 Uhr noch mit einer kurzfristigen Sache meldet, ihr aber seit 16.30 Uhr im Feierabend seid, kann das ein Problem sein.  

Auch, wenn es um die Vereinbarung von Terminen geht, wird es natürlich schwieriger, wenn eure Arbeitszeiten sich von denen eurer Kunden oder Dienstleister unterscheiden.

Die meisten Kunden haben heutzutage extrem hohe Erwartungen an die Verfügbarkeit und Reaktionszeit von Unternehmen - Amazon Same Day Delivery sei Dank 🙄. Wir sind es einfach gewohnt, instantly Antworten oder sogar Dienstleistungen und Produkte zu bekommen. (Ob das eine positive Entwicklung ist, steht auf einem anderen Blatt....)

Was also tun? In erster Linie ist hier das oberste Gebot: Transparente und klare Kommunikation. Ein Stück weit, auch eine “Umerziehung” der Kunden und Korrektur ihrer Erwartungen. Ihr könnt z.B. ganz klare Zeiten definieren, in denen ihr E-Mails beantwortet. Oder ihr legt Zeiträume für bestimmte Tätigkeiten fest, z.B. innerhalb von 24 Stunden. 

Wenn allen klar ist, was sie wann zu erwarten haben, verbessert dies auf lange Sicht die 🤝Zusammenarbeit und führt zu weniger Reibungsverlusten.

Auch hier kann man sich übrigens Technologien und Automatisierungen zunutze machen. Schlaue Chatbots, automatisierte Antwortsysteme oder Projektmanagement-Tools, können die Kommunikation erleichtern.

 

Fazit: Eine allgemeine Reduktion der Arbeitszeit erfordert transparente Kommunikation an Kunden und Dienstleister. Mit klaren Regeln und Erwartungsmanagement kann weiterhin eine reibungslose Zusammenarbeit sichergestellt werden. 

 

Wie eine achtsame Arbeitsweise die Arbeitszeitreduktion unterstützen kann.

Fassen wir zusammen: Wenn wir weniger arbeiten wollen, müssen wir also effizienter und fokussierter arbeiten. Und mal ehrlich, gerade in Bürojobs verdaddeln wir doch ziemlich viel Zeit, die nicht wirklich zu produktiven Ergebnissen führt. Es gibt also großes Potential!

Einerseits liegt das daran, dass wir einen sogenannten abgelenkten Geist (Wandering Mind) haben. Psychologen aus Harvard haben in einer Studie festgestellt, dass wir  47 % unserer wachen Zeit über etwas anderes nachdenken, als das, was wir gerade tun. 

Andererseits führen in vielen Unternehmen ineffiziente Arbeitsweisen dazu, dass wir länger für unsere Arbeit brauchen, als nötig. Der Grund dafür liegt in schlechter Kommunikation, Digital Overload, Multitasking und Arbeitsumgebungen, in denen wir maximal abgelenkt werden.

Genau hier setzt Achtsamkeit an. Achtsamkeitspraxis hilft dabei, die eigene Aufmerksamkeit zu kontrollieren und im Hier und Jetzt präsent zu bleiben. Sie beruhigt den Geist und verbessert Leistungsfähigkeit, Effizienz und Zusammenarbeit. Dies ist entscheidend, um weniger zu arbeiten, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren oder mehr Stress zu erleben.

Im Folgenden zeige ich 3 Bereiche, in denen Achtsamkeit helfen kann, effizienter zu arbeiten und den gleichen Output in weniger Arbeitszeit zu erzielen.

1. Effektives Zeitmanagement durch Achtsamkeit

In unserem Arbeitsalltag stehen wir vor drei großen Problemen im Umgang mit unserer Zeit: 

  1. Ablenkungen

  2. unruhiger Geist

  3. Hang zum Multitasking

Diese Phänomene bringen uns in einen Zustand, den wir Achtsamkeitsleute "unachtsamer Geist" nennen. Wir sind leicht ablenkbar und können uns kaum auf eine einzelne Aufgabe konzentrieren. Unser Geist läuft auf Autopilot, wir haben nur wenig Kontrolle darüber, wohin unsere Aufmerksamkeit wandert.

Hierzu noch ein paar interessante Zahlen, um die Probleme zu verdeutlichen:

  1. Forscher fanden heraus, dass Mitarbeitende durchschnittlich alle 11 Minuten von etwas unterbrochen werden bei der Arbeit.

  2. Wir haben pro Tag ca. 60.000 Gedanken, von denen 97% nebensächlich oder negativ sind. Das meiste, was wir denken, ist mentaler Müll und dreht sich um Sorgen, Ängste, Reue und Zweifel.

  3. Bei dem Versuch Multitasking zu betreiben springt unsere Konzentration in Wirklichkeit in Millisekundenschnelle von einer Aufgabe zur anderen und führt zu bis zu 40% Produktivitätsverlust, wie bereits 2009 festgestellt wurde.

Um das zu umgehen, kann achtsames Zeitmanagement helfen. Konkret bedeutet das, Ablenkungen zu reduzieren, Multitasking zu vermeiden und einen ruhigen, kontrollierten Geist zu kultivieren. 

Achtsamkeitspraktiken helfen dabei, im Moment präsent zu sein und uns auf nur eine Aufgabe gleichzeitig zu konzentrieren. Durch achtsame Selbstreflexion können wir besser erkennen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und uns voll darauf konzentrieren, anstatt Zeit mit unwichtigen Sachen zu vergeuden.

Um dies zu erreichen, können wir Meditation praktizieren, aber auch ganz praktische Alltagsdinge verändern, wie beispielsweise unseren Umgang mit E-Mails, Smartphones und digitalen Tools. Wir können Meetings effizienter gestalten und unsere Aufgaben besser strukturieren und priorisieren.

So können wir konzentrierter sein, unser Gehirn kognitiv zu entlasten und unsere Zeit bewusster nutzen.

2. 💬 Bessere Zusammenarbeit durch achtsame Kommunikation

Um die gleiche Arbeit in weniger Zeit zu schaffen, ist auch ein Blick auf unsere Kommunikation im Job wichtig. Vielleicht fragst du dich, was das mit Effizienz zu tun hat? Lass mich erklären.

Zu einer effizienten und reibungslosen Zusammenarbeit gehört es, dass die KollegInnen schnell verstehen, was sie voneinander wollen und brauchen. Unklare oder unempathische Kommunikation führt zwangsläufig zu 🤦 Fehlern oder 🤼‍♂️ Konflikten. Beides Dinge, die ganz klar Zeit kosten. Denn Fehler müssen korrigiert und Konflikte geklärt werden.

Unachtsame Kommunikation zeigt sich durch mangelnde Aufmerksamkeit in Gesprächen und Meetings, fehlendes Verständnis für die Bedürfnisse anderer und geringe Empathie. Unstimmigkeiten im Team können auf unachtsame Kommunikation hinweisen, besonders in teamorientierten Jobs.

Durch achtsame Kommunikation können wir Missverständnisse und Konflikte vermeiden. Meditationspraxis und achtsame Kommunikationstechniken helfen, in Gesprächen wirklich aufmerksam zu sein, anstatt darüber nachzudenken, was es heute Abend zu essen gibt.

Wir entwickeln auch ein besseres Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse in bestimmten Arbeitssituationen und können diese anderen gegenüber klar aussprechen. Was wiederum Empathie bei unseren KollegInnen schafft.

Ein Beispiel:

Unachtsame Kommunikation:

“Wie soll ich das denn bitte schaffen? Dein Timing ist mal wieder viel zu eng.”

Achtsame Kommunikation:

“Ich verstehe, dass der Kunde dir Druck macht. Aber ich bin gerade ziemlich überlastet und brauche für diese Aufgabe mehr Zeit. Kannst du bitte noch mal mit dem Kunden Rücksprache halten?”

3. 🏝️Regeneration und Energiemanagement

Last but not least: Pausen. Vielleicht denkst du jetzt “Weniger arbeiten und auch noch mehr Pausen machen!?”. Ich verstehe, dass das unmöglich erscheint. 

Doch Pausen sind ein oft vernachlässigter, aber entscheidender Aspekt eines effektiven Arbeitsalltags. Ich behaupte sogar: Pausen machen uns leistungsfähiger. 

Viele Leute in unserer modernen Gesellschaft haben das Bewusstsein für ihren 👻 Körper verloren.  Wir spüren oft gar nicht, was eigentlich mit uns los ist. Im Arbeitskontext bemerken viele z.B.  nicht, wann sie über ihr Leistungslimit gehen und eigentlich eine Pause oder etwas zu essen brauchen.

Ich hatte schon Leute in meinen Kursen, die es noch nicht mal merken, wenn sie auf 🧻 Toilette müssen. 

Aber nicht nur der Körper, sondern auch unser 🧠 Gehirn leidet darunter. Denn unser Geist hat zu wenig Zeit, sich von konzeptionellen, energieraubenden Denkprozessen zu erholen. Oft nehmen wir erst Pausen, wenn es zu spät ist und unser Körper uns deutlich zeigt, dass nichts mehr geht.

Doch aus der Forschung wissen wir heute, dass Pausen wirkungsvoller sind, wenn sie genommen werden, bevor wir uns erschöpft fühlen. Eine gefestigte Achtsamkeitspraxis hilft unseren Körper besser wahrzunehmen und rechtzeitig zu merken, wenn wir eine Pause brauchen.

Und das muss nicht viel Zeit kosten! Schon kurze, achtsame Pausen von ein bis zehn Minuten können eine effektive Möglichkeit sein, Energie aufzutanken und unsere Leistungsfähigkeit sowie Produktivität langfristig aufrechtzuerhalten

Es ist wichtig zu erkennen, dass Pausen keine ineffiziente Zeitverschwendung sind.

Im Gegenteil: Sie tragen dazu bei, dass wir auf lange Sicht leistungsfähig bleiben und unsere Gesundheit erhalten.

Tipps für die Implementierung einer achtsamen Arbeitsweise 

Wenn du jetzt denkst: “Das hört sich gut an, das möchte ich auch in meiner Firma”, dann macht es Sinn, mit Achtsamkeitsworkshops oder -trainings zu starten.  

In solchen Programmen lernt ihr, wie ihr Achtsamkeit zur Stressbewältigung und zur Steigerung der Konzentration nutzen könnt. Praktische Übungen und die Einführung einer achtsamen Haltung können helfen, die Effizienz zu verbessern und damit die Arbeitszeit zu reduzieren.

Ihr solltet dabei auch die Führungskräfte mit einbeziehen, da sie diese Veränderungen unterstützen und vorleben sollten. 

Außerdem solltet ihr im Team gemeinsam darauf einigen, welche Arbeitsweisen ihr ändern möchtet. Es wird nicht funktionieren, wenn nur zwei, drei eurer Leute vereinzelt achtsam arbeiten, alle anderen aber weitermachen wie bisher. Wenn sich alle im Unternehmen auf achtsame Arbeitspraktiken einigen, können sie ihre volle Wirkung entfalten.

Mehr über Achtsamkeit im Arbeitskontext erfährst du übrigens im Artikel Achtsamkeit & Arbeit: Wie passt das eigentlich zusammen? Inklusive Erfahrungsberichte.

Fazit und Empfehlung

Letztlich muss man sagen, dass die 35-Stunden-Woche und andere verkürzte Arbeitszeitmodelle noch in der Testphase stecken und sich nicht für jedes Unternehmen und jeden Beruf pauschalisieren lassen. Das Thema ist komplex, der Teufel steckt im Detail.

Dennoch wächst der Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten unaufhaltsam. Deshalb rate ich euch, euch frühzeitig mit Lösungsansätzen zu beschäftigen, um nicht irgendwann zu den Arbeitgebern zu gehören, die keine neuen Leute mehr finden, weil sie krampfhaft an der 40-Stunden-Woche festhalten.

In vielen Branchen sehe ich großes 🌱 Potenzial, die Arbeitsweise und -organisation zu optimieren, um den Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten zu erfüllen. Die Frage ist jedoch, ob eine verkürzte Arbeitszeit automatisch alle Herausforderungen löst oder ob es nicht grundsätzlich wichtig wäre, die Arbeit selbst stressfreier zu gestalten?

Achtsamkeit kann hier ein zentraler Ansatz sein, ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen, so dass Menschen wieder mehr🔋 Energie für und 🥳 Lust haben auf ihre Arbeit haben.

 

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Mein Spezialgebiet ist Stressmanagement & Achtsamkeit am Arbeitsplatz.

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Über die Autorin:

Hey, ich bin Mell Baron. Als Expertin für Stressmanagement & Mindful Work begleite ich Arbeitgeber und Berufstätige dabei, stressfrei und achtsam zu arbeiten und zu leben.

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