15 typische Fehler bei der Planung eures Gesundheitstags – und wie ihr sie vermeidet
Ob euer Gesundheitstag wirklich was bewegt und eure Mitarbeitenden begeistert, entscheidet sich oft in den Details der Planung:
Wählen wir eine Yogasession oder lieber einen Impuls zum Umgang mit Stress?
Wie vermeiden wir es, dass am Ende viele Angebote nebeneinander stehen, aber kein roter Faden erkennbar ist?
Und wie sorgen wir dafür, dass möglichst viele Mitarbeitende auch teilnehmen – nicht nur die ohnehin schon gesundheitsaffinen?
Im Folgenden werfen wir einen genauen Blick auf die häufigsten Fehler und Stolpersteine bei der Planung und Umsetzung von Gesundheitstagen.
Denn genau hier liegen auch die Chancen, aus einem netten Vorhaben ein echtes Highlight zu machen – das sowohl Mitarbeitende als auch den Arbeitgeber nachhaltig stärkt.
Und natürlich lasse ich euch nicht mit Fehlern allein, sondern habe jeweils auch immer eine konkrete Lösung für euch in Petto.
Inhaltsverzeichnis:
Strategische Ausrichtung des Gesundheitstags
Interne Kommunikation
Organisation & Ressourcenmanagement
Umsetzung & Inhalte des Gesundheitstags
Nachhaltigkeit des Gesundheitstags
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1. Mitarbeitende werden nicht einbezogen
Ein häufiger Fehler bei der Planung von Gesundheitstagen: Die Veranstaltung wird komplett „top-down“ konzipiert.
Das HR-Team oder die BGM-Verantwortlichen stellen ein Programm auf die Beine – in bester Absicht, aber ohne vorher zu fragen, was die Mitarbeitenden eigentlich wirklich brauchen oder was sie interessiert.
Das Problem daran: Wenn Angebote nicht den tatsächlichen Bedarf treffen, wirken sie schnell beliebig oder am Thema vorbei. Und wer sich nicht beteiligt fühlt, fühlt sich oft auch nicht eingeladen.
Die Folge: geringe Teilnahme, wenig Wirkung, verschenktes Potenzial.
Die Lösung:
Bezieht eure Mitarbeitenden aktiv in die Planung mit ein – am besten schon in einer frühen Phase. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen:
Anonyme Kurzumfrage: Welche Themen wünschen sich Mitarbeitende? Was würden sie konkret nutzen? Welche Zeiten passen gut?
Interaktive Ideensammlung: So gebt ihr Raum für kreative Vorschläge und Beteiligung.
Workshops oder Fokusgruppen mit Mitarbeitenden: Fragt gezielt nach Pain Points im Arbeitsalltag – und wie Gesundheitsangebote konkret unterstützen könnten.
Ihr macht sowieso schon eine psychische Gefährungsbeurteilung? Perfekt, dann nutzt die Ergebnisse daraus, um die Inhalte für euren Gesundheitstag zu planen.
💡 Bonus-Tipp: Nutzt die Beteiligung direkt auch als Teil eurer internen Kommunikation: „Euer Feedback – unser Programm!“ Das erhöht die Sichtbarkeit und zeigt Wertschätzung.
2. Es fehlt echte Haltung dahinter – der Gesundheitstag ist nur ein Trend
Hand aufs Herz: Wird der Gesundheitstag bei euch nur angeboten, weil „alle Unternehmen das jetzt so machen“?
Es lohnt sich hier mal einen ehrlichen Blick hin zu werfen! Wenn echtes Engagement von Führungskräften oder der Geschäftsführung fehlt, spüren Mitarbeitende, dass das Thema Gesundheit intern nicht wirklich wichtig ist und nehmen den Tag nicht ernst.
Es kann sogar dazu führen, dass Mitarbeitende den Tag als “Wellness Washing” empfinden oder anders gesagt: Augenwischerei. Wenn das Thema Gesundheit nur beim Gesundheitstag eine Rolle spielt und im Arbeitsalltag nicht vorkommt, solltet ihr eure Intention einmal hinterfragen.
Die Lösung:
Sorgt für echtes Commitment der Führungsebene. Führungskräfte sollten aktiv teilnehmen oder den Tag sichtbar unterstützen. Wichtig ist auch, dass ihr die Offenheit habt, beim Gesundheitstag einen echten Diskurs anzustoßen und den Mitarbeitenden an diesem Tag wirklich zuzuhören. So wird Gesundheit Teil der Unternehmenskultur – nicht nur ein Trendprogramm.
Artikeltipp: Gesundheit im Unternehmen fördern: Die wichtigsten Trends für 2025
3. Ihr macht es zu kompliziert
Gesundheitstage sollen aktivieren, inspirieren und motivieren – nicht überfordern.
Wenn das Programm aber zu voll, zu komplex oder schwer verständlich ist, passiert schnell das Gegenteil: Mitarbeitende wissen nicht, wo sie hingehen sollen, und nehmen am Ende gar nicht teil.
Typische Stolpersteine sind z.B.:
Zu viele parallele Angebote auf einmal
Undurchsichtige Buchungssysteme oder Anmeldungen über drei Ecken
Unklare Kommunikation („Was passiert da eigentlich?“)
Zu viele Sonderregeln („Das gilt nur für Bereich X, nur in der Mittagspause, nur mit Freigabe von Y“)
Je mehr Hürden ihr aufbaut, desto weniger Menschen springen darüber.
Die Lösung:
Keep it simple.
Weniger ist oft mehr: Lieber drei wirklich gute Angebote, als ein überladenes Tagesprogramm.
Klarer Ablauf & Kommunikation: Was findet wann statt? Wer kann teilnehmen? Wo melde ich mich an?
Einfache Anmeldung: Direkt über den Kalender, mit einem Klick im Intranet oder sogar spontan ohne Anmeldung.
Flexibilität ermöglichen: Nicht jeder hat am Gesundheitstag Zeit – bietet, wenn möglich, Aufzeichnungen oder mehrere Sessions an.
4. Ihr ladet zu spät ein – und keiner kommt
Wenn die Einladung erst kurz vor dem Termin rausgeht, haben viele Mitarbeitende schon andere Verpflichtungen im Tagesgeschäft.
Der Gesundheitstag rutscht schnell auf die Prioritätenliste ganz nach unten – und am Ende steht ihr vor einer halb leeren Veranstaltung. Das führt dann neben niedriger Teilnahmezahlen zu Frust bei den OrganisatorInnen und ist ein schlechtes Signal an die Geschäftsführung.
Die Lösung:
Plant den Gesundheitstag frühzeitig und versendet die Einladung mindestens 4 bis 6 Wochen vorher. Nutzt dabei auch digitale Kalender-Einladungen und verschickt mehrmals Erinnerungen, damit der Termin im Arbeitsalltag nicht untergeht und alle sich den Tag frühzeitig einplanen können.
5. Die Interne Kommunikation klappt nicht gut
Ein Gesundheitstag braucht einen kleinen Kommunikationsplan – idealerweise genauso professionell wie andere interne Projekte.
Mitarbeitende wissen oft nicht genau, was am Gesundheitstag eigentlich passiert, wann welche Angebote stattfinden, wie sie sich anmelden können oder ob sie überhaupt teilnehmen dürfen. Die Informationen sind entweder verstreut, kommen zu spät oder sind kompliziert formuliert.
Selbst die besten Inhalte helfen nichts, wenn niemand davon weiß – oder keiner versteht, wie man daran teilnehmen kann.
Die Lösung:
Macht euch einen Plan und wählt die richtigen Kanäle aus. Ich empfehle euch für die interne Kommunikation an diesen Bausteinen zu orientieren:
Kompakter Zeitplan mit Uhrzeiten, Räumen und Angeboten
Klare Anmeldeinfos: Wo, wie und bis wann man sich anmelden muss (ggfs. ob es eine begrenzte Teilnehmendenzahl für bestimmte Angebot gibt)
Frühzeitige und mehrfache Ankündigung über verschiedene Kanäle
FAQ oder Infoblatt mit allen wichtigen Infos auf einen Blick inkl. Kurzprofile der Angebote und Trainer:innen
Benennung einer Kontaktperson für Rückfragen mit direkter Erreichbarkeit
6. Ihr denkt den Gesundheitstag “zu klein”
Viele Unternehmen behandeln den Gesundheitstag wie eine nette Pflichtveranstaltung: ein paar Vorträge, vielleicht ein Smoothie-Stand, 1 - 2 Infomails – fertig.
Doch wenn ihr so dran geht, verschenkt ihr enormes Potenzial. Ein Gesundheitstag kann - und sollte - ein richtig cooles Event sein. Eine Abwechslung zum Arbeitsalltag, die Spaß macht und das Team stärkt. Und so solltet ihr es auch angehen.
Und ganz ehrlich, wenn ihr euch schon einen ganzen Tag Zeit für das Thema Gesundheit nehmt, dann könnt ihr es auch ruhig ein bisschen krachen lassen.
Die Lösung:
Denkt den Tag von Anfang an als Event. Verknüpft das Programm mit einer Botschaft oder Haltung – das stärkt die Identifikation.
Entwickelt ein einprägsames Motto, das die Veranstaltung zusammenhält —> Ein paar Ideen dazu findest du in meinem Artikel Kreative Ideen für euren Gesundheitstag im Unternehmen, die Spaß machen.
Kommuniziert frühzeitig über interne Kanäle, gebt den Aktionen ein Gesicht – und macht daraus eine kleine interne Kampagne, die neugierig macht und Lust aufs Mitmachen weckt.
Vergesst auch nicht flankierende Kommunikation vor und nach dem Tag. Teasert Angebote an, zeigt Einblicke in die Planung, veröffentlicht Bilder und kleine Rückblicke nach dem Gesundheitstag.
7. Zu viele Personen sind intern involviert
Ich weiß, dass Gesundheitstage oft ein Gemeinschaftsprojekt sind, an dem viele unterschiedliche Menschen, im Zweifel, aus verschiedenen Abteilungen beteiligt sind. Gerade wenn es keine*n explizite*n Gesundheitsbeauftragte*n bei euch gibt.
Was grundsätzlich ja auch cool ist, weil Gemeinschaftsprojekte oft stärker motivieren. Aber wie sagt man so schön? “Viele Köche verderben den Brei” - eine Kollegin aus HR, einer aus dem Marketing und dann noch die PA der Geschäftsführung?
Wenn viele verschiedene Leute dran beteiligt sind, bleibt oft die zentrale Koordination auf der Strecke – Aufgaben sind unklar, Abstimmung fehlt.
Die Lösung:
Bestimmt direkt eine zentrale Projektleitung oder KoordinatorIn, die alle Fäden zusammenhält, Termine organisiert, Ansprechperson für alle Beteiligten ist und die Qualität der gesamten Projektorganisation sichert.
8. Der Gesundheitstag wird nebenbei geplant – ohne ausreichend Zeit und Ressourcen
Ein weiterer Stolperstein bei der Planung des Events ist oft, dass es “irgendwie so nebenbei” läuft. Die Personen, die den Gesundheitstag organisieren, machen das neben ihrem eigentlichen Tagesgeschäft - ohne wirkliche zeitliche Ressourcen, Budget oder Unterstützung.
Das ist meistens so, wenn der Gesundheitstag intern als Nice to have-Projekt gesehen wird, ohne echtes Commitment oder Bewusstsein für den ROI.
Aus Sicht einer Gesundheitsanbieterin kann ich sagen, dass das zu ganz schönem Chaos in der Vorbereitung des Tages führen kann. 🫨
Gerade wenn die Organisatoren nie für ein Gespräch verfügbar sind oder sich mit den wichtigsten Infos (Teilnehmerzahl, Raumgestaltung etc.) erst kurz vor knapp melden, ist das ganz schön anstrengend.
Und ihr wollt mit Sicherheit nicht, dass eure Projektleitung bei der Planung eures Gesundheitstag einen Burnout kriegt!? 😉
Die Lösung:
Stellt sicher, dass das Organisationsteam genügend Zeit und Ressourcen hat, um den Tag gut vorzubereiten und durchzuführen. Externe Dienstleister brauchen klare Briefings und verfügbare Ansprechpartner, um gute Inhalte abzuliefern.
9. Euer Programm hat keinen roten Faden
Wenn du schon ein bisschen was von mir gelesen hast, weißt du: ich bin Fan vom roten Faden! 🧶 Bei mir läuft nix ohne ganzheitliche und durchdachte Konzepte.
Und genau hier liegt auch ein oft gesehener Fehler bei Gesundheitstagen: Es ist einfach ein Mix aus wild zusammen gewürfelten Programmpunkten quer über den Tag verteilt. Von Smoothiebar, über BMI-Messung bis zur Rückengymnastik ist alles dabei bzw. von allem ein bisschen, aber nix so richtig.
Dadurch fehlt es dem Gesundheitstag an Tiefe. Alle Themen werden irgendwie ein bisschen angerissen, aber wie wirksam das alles ist, bleibt fraglich.
Klar, könnt ihr ein Potpourri an unterschiedlichsten Themen und Gesundheitsmaßnahmen anbieten, aber dann sollte auch genau das, das Konzept eures Gesundheitstages sein: Nämlich einen Überblick/Einblick in die Vielfalt unserer Gesundheit.
Empfehlen tue ich euch das aber nicht. 😉
Die Lösung:
Besser ist ein inhaltlicher roter Faden, der einem bestimmten Thema oder einer spezifischen Problemstellung folgt. Z.B. Stressbewältigung, Bewegung, Selbstheilungskräfte aktivieren oder Umgang mit psychischen Störungen am Arbeitsplatz.
Wählt also ein übergeordnetes Motto oder Thema, das sich durch den Tag zieht. Das kann zum Beispiel „Mehr Energie im Alltag“ oder „Mentale Stärke entwickeln“ sein. So entsteht ein Programm, das zusammen passt und von dem die Mitarbeitenden sich wirklich in der Tiefe was mitnehmen.
💡Bonus-Tipp: Wenn ihr das inhaltliche Konzept dann noch mit Punkt 1 - einer strategischen Bedarfsanalyse - verbindet, wird’s richtig gut!
Artikeltipp: Kreative Ideen für euren Gesundheitstag im Unternehmen, die Spaß machen.
10. Die Angebote sind langweilig oder austauschbar
Der rote Faden führt uns dann auch unweigerlich zur Frage: Was wird denn überhaupt konkret angeboten? Und hier muss man sagen: Das Angebot an Formaten für Gesundheitstage ist schier unüberschaubar.
Aber ich finde auch oft einfach: langweilig! Klassische Gesundheitstage bieten oft „Rückencheck“ oder „Yoga“ an – das kennen die meisten schon und es weckt wenig Begeisterung.
Leider gehen Mitarbeitende dann nur halbherzig hin. Gerade weil die Möglichkeiten so vielfältig sind, kann man hier ruhig mal ein bisschen kreativer werden. Mal neue Formate oder Ansätze ausprobieren, die nicht schon alle 1.000 auf Instagram gelesen haben oder eh aus ihrem Yogastudio kennen.
Die Lösung:
Fragt vorher in der Belegschaft nach, was sie wirklich interessiert. Setzt auf frische, aktuelle Themen – zum Beispiel Stressbewältigung mit Atemtechniken, achtsame Pausen oder Workshops zu Digital Downshifting. Interaktive und überraschende Formate wirken motivierender.
💡 Bonus-Tipp: Für ein bisschen Inspiration schau dir gerne mal mein Artikel mit 10 + 1 unkonventionellen Gesundheitstag Angeboten, die eure Mitarbeitenden garantiert nicht langweilen an.
11. Ihr betrachtet Gesundheit nur im Arbeitskontext
Was auch schnell passieren kann: Alle Angebote beim Gesundheitstag haben irgendwie was mit Arbeit zu tun. Aber wenn sich alles nur um „gesundes Arbeiten“ dreht, fühlen sich Mitarbeitende schnell unter Druck gesetzt, produktiver sein zu müssen – und das Thema Gesundheit wird damit auf Leistungsoptimierung reduziert.
Der Gesundheitstag wirkt dann eher wie ein Mittel zur Produktivitätssteigerung statt als echtes Interesse an dem Wohlbefinden des Teams. Im schlimmsten Fall führt das sogar zu Unmut bei der Belegschaft.
Auch wenn Arbeit eine großen Teil unseres Lebens einnimmt, ist Gesundheit niemals isoliert zu betrachten, sondern immer ein holistisches Zusammenspiel aus privaten und beruflichen Aspekten.
Die Lösung:
Integriert auch Angebote, die auch explizit das Privatleben und die persönliche Balance zielen – z. B. Schlafqualität verbessern oder Bewegungsideen für die Freizeit. Oder aber plant die Themen so, dass dir Mitarbeitenden sowohl privat als auch beruflich davon profitieren.
12. Die externen Anbieter werden nicht gut geführt
Jetzt wird's persönlich. 😉
Ein Thema, das mir selbst als Anbieterin von Gesundheitsdienstleistungen sehr am Herzen liegt, ist die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern, die ihr beauftragt.
Wenn es keine klaren Absprachen und Briefings mit externen ReferentInnen oder DienstleisterInnen gibt, dann führt das nicht nur zu Frust, sondern auch die Qualität des Gesundheitstages kann darunter leiden.
Die Angebote passen nicht zum Thema, sind zeitlich schlecht geplant oder technisch unvorbereitet – das wirkt unprofessionell und verärgert Teilnehmende.
Die Lösung:
Nehmt euch Zeit für fundierte Briefings und Organisation mit den Anbietern, die ihr einbindet. Was hilft, ist eine verbindliche Vorbereitung – zum Beispiel durch:
Ein fundiertes Briefing: Inhalte, Zielgruppe, Rahmenbedingungen – je konkreter, desto besser.
Einen detaillierten Ablaufplan: Wer ist wann wo? Welche Zeiten sind realistisch? Gibt es Puffer?
Klärung aller organisatorischen Details: Technik, Raum, Materialien, AnsprechpartnerInnen vor Ort, Parkmöglichkeiten – alles, was den reibungslosen Ablauf sicherstellt.
13. Ihr vergesst die Nachbereitung und Evaluation
Ich bin großer Fan von Feedback! Ich habe für alle meine Angebote und seien sie noch so klein, einen Feedbackfragebogen, den ich an meine TeilnehmerInnen gebe.
Für mich ist es selbstverständlich, meine Angebote immer weiter zu entwickeln und noch besser auf die Bedürfnisse meiner KundInnen auszurichten.
Und ich finde, für Gesundheitstage sollte das Gleiche gelten. Vor allem, wenn sie regelmäßig stattfinden. Denn wie wollt ihr sonst wissen, ob der Tag etwas gebracht und die ganze Mühe sich gelohnt hat?
Die Lösung:
Führt eine kurze Feedbackrunde durch – eine einfache, digitale Umfrage reicht – und wertet die Ergebnisse aus. So lernt ihr, was wirklich wirkt und könnt das Programm für den nächsten Gesundheitstag viel besser planen.
Diese Vorteile hat eine Evaluation für euch:
Ihr erkennt, was gut funktioniert hat – und wo es noch Luft nach oben gibt. So entwickelt sich euer Gesundheitstag kontinuierlich weiter.
Die Rückmeldungen zeigen, welche Themen, Formate oder Angebote wirklich relevant und hilfreich für eure Mitarbeitenden waren – so dass ihr die Bedürfnisse besser versteht.
Ihr seht, welche Themen es vielleicht wert sind, auch außerhalb des Gesundheitstages mit Folgeangeboten weiter zu vertiefen.
Ihr erfahrt, welche TrainerInnen und DienstleisterInnen gut angekommen sind und könnt diese beim nächsten Gesundheitstag wieder mit einplanen, ohne nochmal eine komplett neue Anbieterrecherche machen zu müssen.
Wenn Mitarbeitende merken, dass ihr ihre Meinung ernst nehmt und Rückmeldungen tatsächlich in die Planung einfließen, fühlen sie sich gehört – und beteiligen sich beim nächsten Mal mit noch mehr Motivation.
14. Keine nachhaltige Verankerung – der Gesundheitstag bleibt ein Einzelereignis
Ein Risiko, das in der Planung von Gesundheitstagen oft übersehen wird: Der Effekt verpufft schneller, als gedacht. Die Teilnehmenden nehmen vielleicht interessante Impulse mit, aber im Alltag gehen diese Erkenntnisse schnell wieder unter. Vor allem dann, wenn die Inhalte eher oberflächlich bleiben oder keinen echten Bezug zur Lebensrealität der Mitarbeitenden haben.
Die Gefahr: Der Gesundheitstag wird als „nettes Event“ wahrgenommen – aber nicht als Teil einer strategischen Gesundheitskultur.
Und hier müssen wir ehrlich sein: Gesundheitstage sind großartig, keine Frage. Aber sie sind meist nur ein Impuls. Wer Gesundheitsförderung wirklich ernst meint, muss sich fragen: Was passiert danach?
Die Lösung:
Plant gezielt Anschlussangebote, die die Impulse des Gesundheitstags in den Alltag eurer Mitarbeitenden verlängern. Zum Beispiel:
Regelmäßige Workshops oder Vorträge zu spezifischen Gesundheitsthemen
Kurze Pausenformate
Interne Challenges, die das Gesundheitsbewusstsein stärken
Follow-up-Angebote durch externe ExpertInnen, die bereits beim Gesundheitstag eingebunden waren
Digitale Tools oder Plattformen zur eigenständigen Vertiefung (z. B. E-Mail-Kurse, Achtsamkeits-Apps)
15. Ihr nutzt den Gesundheitstag nicht fürs Employer Branding
Ein häufig übersehener Punkt bei der Durchführung von Gesundheitstagen: Sie bleiben rein intern und werden nach außen kaum oder gar nicht sichtbar kommuniziert.
Das ist voll schade – denn damit gehen wertvolle Chancen verloren. Getreu dem Motto “Tue Gutes und sprich drüber” bietet sich der Gesundheitstag total gut an, um zu zeigen, dass ihr euch um das Wohlbefinden eurer Mitarbeitenden kümmert.
Und warum solltet ihr potenziellen BewerberInnen auch nicht zeigen, dass Gesundheit und Fürsorge bei euch im Unternehmen tatsächlich gelebt werden?
Denn viele Talente suchen heute gezielt nach Arbeitgebern, die Wert auf mentale und körperliche Gesundheit legen – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel ein klarer Wettbewerbsfaktor.
Die Lösung:
Hebt euren Gesundheitstag aus der internen Bubble heraus und macht ihn auf euren sozialen Kanälen sichtbar. Dafür braucht es keine aufwendige Imagekampagne. Oft reicht schon:
Ein paar gut ausgewählte Fotos oder kurze Videos von der Veranstaltung auf Instagram, LinkedIn, Tiktok und Co.
Macht kurze Interviews mit Mitarbeitenden („Was nehme ich vom Tag mit?“)
Bindet auch die sozialen Kanäle der ReferentInnen ein und bittet diese von eurem Gesundheitstag zu berichten - vielleicht sogar live!?
Integriert ein paar Fotos auf eurer Karriereseite, die zeigen, wie ihr Gesundheit wirklich lebt
Nehmt ein paar Statements der Geschäftsführer auf, die betonen, warum Gesundheitsförderung Teil der Unternehmenskultur ist
Wichtig: Achtet dabei natürlich auf Datenschutz und Persönlichkeitsrechte.
Fazit
Ein erfolgreicher Gesundheitstag entsteht nicht durch Zufall – sondern durch kluge Planung, echte Haltung und den Mut, Dinge anders zu denken.
Wenn ihr eure Mitarbeitenden früh einbindet, eine klare Botschaft entwickelt, kreative Angebote wählt und den Tag nicht nur „mitlaufen lasst“, wird daraus mehr als ein nettes Extra.
Dann entsteht ein Format, das inspiriert, aktiviert und langfristig zur gesunden Unternehmenskultur beiträgt.
Denn am Ende geht es nicht darum, ob der Smoothie-Stand hübsch war – sondern ob die Botschaft ankommt: Gesundheit ist bei uns nicht nur ein Programmpunkt, sondern ein echter Wert.
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Über die Autorin:
Ich bin Mell Baron. Als Mindfulness & Mental Health Mentorin begleite ich dich dabei, achtsam mit Ängsten & mentalem Stress umgehen.